Sport

Ich will im Landtag die Stimme der Vereine und des Ehrenamts sein!

Die Schließungen und Beeinträchtigungen im Breiten- und Wettkampfsport, der damit verbundene Mitgliederschwund und auch der Verlust von ehrenamtlichen Übungsleitern und Funktionären in den Vereinsführungen wird nicht so schnell zu überwinden sein. 

In diesem schwierigen Umfeld verhandelt der LSV und die drei Landessportbünde mit der Landesregierung über einen neuen Solidarpakt – den Solidarpakt IV. Aktuell verlaufen die Verhandlungen leider noch sehr zäh.

Unsere Sportvereine und die Sportverbände benötigen aber zur Erfüllung ihrer Aufgaben schon längst einen kräftigen Zuwachs an Fördermitteln. Nach Berechnung der vier Verbände sind dies mindestens 50 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr. 
Argumente für diese Erhöhung sind: 

  • Der riesige Stau bei der Auszahlung der Mittel für den Sportstättenbau. Die angestrebte Förderhöhe von 30% der zuschussfähigen Kosten wird schon lange nicht mehr erreicht, in der Realität sind es aktuell leider nur 13-14%. Die künftigen Herausforderungen in diesem Bereich sind neue Umwelt- und Energieeinsparauflagen, Mikroplastik im Kunstrasen, Ökologie, Digitalisierung und die Modernisierung der Fuhrparke.
  • Mehr finanzielle Förderung für die Bezuschussung der Übungsleiter, Jugendleiter, Vereinsmanager, die Förderung der Kooperationen mit Schulen und Kindergärten und die Bezuschussung bei der Anschaffung von Sportgeräten.
  • Institutionelle Förderung: Eine bessere Förderung im Bereich der Sportverbände ist dringend notwendig, damit die Verbände die übertragenen Aufgaben erfolgreich erfüllen können. 
  • Seit 2007 hat sich die Zuschusshöhe in diesem Bereich nicht verändert! Bei einer Lohn- und Gehaltssteigerung von zusammen 28% und einer Inflationssteigerung von 14% in dieser Zeit sind die Verbände zwischenzeitlich nicht mehr in der Lage, die Steigerung durch Einsparungen zu kompensieren. Die Corona Pandemie verschärft die Situation zusätzlich.
  • Die Zukunftsthemen der Sportverbände betreffen den digitalen Ausbau der Arbeits- und Bildungsformate, wie er im Wirtschaftsleben ebenfalls voranschreitet.
  • Baden-Württemberg möchte Spitzensportland sein, dazu gehört auch eine adäquate und höhere Förderung des Spitzensports.

Die Sportvereine sind zusammengefasst die größte Ehrenamtsorganisation im Land. Sie bewegen das Land von Jung bis Alt. Ohne Sportvereine gibt es weniger soziales Leben in unseren Städten und Gemeinden. Der alte Slogan: „Sportvereine sind der Kitt der Gesellschaft“ gilt aktuell mehr denn je - und gerade spüren wir dies auch mehr denn je!

Noch ein paar Punkte:
Bäderprogramm des Landes
Schwimmen ist eine Kulturtechnik wie Lesen und Schreiben. Schwimmen zu lernen ist der beste Schutz vor dem Ertrinken. Vor diesem Hintergrund ist es umso dramatischer, dass in jeder vierten Grundschule im Land überhaupt kein Schwimmunterricht mehr stattfindet. Das trifft vor allem Kinder aus Familien mit geringerem Einkommen und schließt sie aus. Wir brauchen daher für Baden-Württemberg ein Bäderprogramm in Höhe von 30 Mio. Euro, das die Sanierung von Bädern zum Ziel hat.

Im Sport wieder Spitze
Unser Land muss Austragungsort von nationalen und internationalen Wettkämpfen sein können. Dazu wollen wir die Spitzensportstätten im Land wieder in Schwung bringen. Kaum eine dieser Sportanlagen kann derzeit die Richtlinien für Europa- oder Weltmeisterschaften erfüllen. Selbst Deutsche Meisterschaften sind nur für wenige Sportarten noch möglich. Für uns ist Spitzensport eng mit dem Breitensport verknüpft. Unsere Vereine leben auch von der Begeisterung, die hochklassig besetzte Sportereignisse auslösen.

Kooperation zwischen Schule und Vereinen
Durch die Einführung der Ganztagsschulen und G8 stehen Sport- und Musikvereine vor Herausforderungen. Wir brauchen neue Formen der Zusammenarbeit von Schule und Vereinen. Schulen müssen sich öffnen und Vereinen Platz geben. Wir wollen diese Zusammenarbeit unterstützen. Zum Beispiel mit langfristigen Vereinbarungen zur Kooperation und besserer Bezahlung für die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen. Das erfolgreiche Modell der Monetarisierung von Lehrerstunden bei Ganztagsgrundschulen zur Einbindung von Vereinen wollen wir ausweiten.

Junges Engagement wertschätzen – Jugendverbandsarbeit fördern
Die Jugendverbandsarbeit prägt das Leben vieler junger Menschen. Wir wissen, wieviel tausende Ehrenamtliche und Engagierte jeden Tag leisten und welche Bedeutung diese Arbeit für den sozialen Zusammenhalt hat. Wir wollen die Jugendarbeit starker fördern und ehrenamtliche Tätigkeiten beispielsweise als Ersatzleistungen in Schule und Studium anerkennen.
Die Fördertagessätze für Jugendarbeit wollen wir weiter erhöhen und dem realen Förderbedarf von 25 Euro je Tag anpassen. Den Betreuungszuschuss und die Tagessätze für Qualifikation und Bildung von Jugendleiter/innen wollen wir erhöhen und ein besseres Betreuungsverhältnis von Betreuer/innen und Kindern fördern.

Ganz grundsätzlich müssen Ehrenamtliche besser unterstützt und gefördert werden. Dabei denke ich auch an organisatorische Unterstützung, Weiterbildungsmöglichkeiten und Vergünstigungen z.B. bei Zugfahrten. Dass die Arbeit von Ehrenamtlichen noch mehr wertgeschätzt werden muss, ist für mich, als jemand der seit seiner Jugend ehrenamtlich aktiv ist, selbstverständlich.