SPD schlägt SOS-Programm für Kitas vor

Veröffentlicht am 21.10.2021 in Landespolitik

Angesichts der angespannten, teils dramatischen Lage im Bereich der frühkindlichen Bildung fordert die SPD-Landtagsfraktion ein SOS-Programm für die Kitas im Land.

Klaus Ranger: „Dass ein Großteil der Kitas im Land die Aufsichtspflicht nicht mehr durchgehend gewährleisten kann, ist eine Katastrophe. Die in der vergangenen Woche veröffentlichte Umfrage der Kita-Leitungen im Land muss der letzte Alarmruf für die Landesregierung sein: Frühkindliche Bildung gehört bei Grün-Schwarz endlich auf der Prioritätenliste ganz nach oben! Das Land muss mehr Geld für unsere Kleinsten in die Hand nehmen und darf die Kommunen und Träger mit diesem Problem nicht alleine lassen. Wenn die Ganztagsbetreuung wegfällt, steht für viele die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf dem Spiel.“

Um die dramatischen Personalengpässe an Kitas zu lindern braucht es aus Sicht der SPD ein Sofortrückkehrprogramm und einen Aufstockungsbonus bei Teilzeit. Zudem fordert SPD-Bildungsexperte Born die Anpassung vertraglicher Leitungszeit an den tatsächlichen Bedarf und die Stärkung der praxisintegrierten Ausbildung: „Die Kita-Leitungen sind überlastet und die Corona-Pandemie tut ihr Übriges. Wir dürfen die Verantwortlichen hier nicht alleine lassen. Deshalb braucht es dringend klare und landesweit einheitliche Regelungen zur Leitungszeit, die sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. Aufgaben des Personalmanagements, der pädagogischen Leitung oder der Organisationsentwicklung dürfen nicht zu Einschnitten in der Betreuung von Kindern führen, die Kita-Leitungen aber auch nicht an den Rand ihrer Kräfte bringen.“

Born: „Die Möglichkeit der Praxisintegrierten Ausbildung in Teilzeit muss gestärkt werden, um zusätzliche Interessentinnen und Interessenten zu gewinnen. Hier erhalten die Erzieherinnen und Erzieher von Beginn eine Vergütung. Das entspricht eher den Lebenswirklichkeiten vieler Auszubildenden. Wer mehr Fachkräfte will, muss die Attraktivität steigern und Ideen zur Gewinnung neuer Fachkräfte sammeln.“

Der Landtagsabgeordnete Klaus Ranger weist zudem auf den Raummangel an vielen Kitas im Land hin: „Uns erreichen Meldungen aus der Praxis, dass auch Raumnot die Eltern immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Plötzlich müssen die Kinder kilometerweit zum neuen Standort gefahren werden. Die Bundesregierung hatte auf Druck der SPD Investitionen in neue Kitas und zusätzliche Gruppen gefördert. Nun muss auch das Land die Kommunen finanziell unterstützen, um hier familien- und berufsgerechte Lösungen zu finden, neue und ortsnahe Räumlichkeiten anzumieten.“

Daniel Born: „Außerdem fordern wir eine Kita-Konferenz, damit alle Akteurinnen und Akteure der frühkindlichen Bildung endlich an einen gemeinsamen Tisch kommen und die Betreuungsengpässe gemeinsam entschärft werden können.“